Wissenschaftler stellen in China Hybride aus Menschenaffen her
2. August 2019Wissenschaftler stellen in China Hybride aus Menschenaffen her
Madrid, 1.8.2019
Der in Spanien geborene Biologe Juan Carlos Izpisúa Belmonte, der ein Labor am Salk Institute in Kalifornien betreibt, hat nach Angaben der Zeitung „El Pais“ mit Affenforschern in China Embryonen hergestellt, die zum Teil menschlich und zum Teil affenartig sind. Dies berichtet die spanische Tageszeitung „El Pais“.
Die Forscher wollen zunächst „Mensch-Tier-Chimären“ erzeugen, in diesem Fall Affenembryonen, denen menschliche Zellen hinzugefügt werden. Das Ziel dieser Forschung ist es, Tiere zu modellieren, die Organe wie eine Niere oder Leber besitzen, jedoch vollständig aus menschlichen Zellen bestehen. Solche Tiere könnten als Transplantations – Quelle für Organe genutzt werden.
Die Technik zur Herstellung von Chimären besteht darin, menschliche embryonale Stammzellen in einen eintägigen Embryo einer anderen Spezies zu injizieren. Die Hoffnung ist, dass die menschlichen Zellen mit dem Embryo mitwachsen und ihn ergänzen.
Izpisúa Belmonte versuchte zuvor, Mensch-Tier-Chimären herzustellen, indem er menschliche Zellen zu Schweineembryonen hinzufügte, aber die menschlichen Zellen haben sich nicht effektiv durchgesetzt. Weil Affen dem Menschen genetisch näher stehen, hoffen sie, dass solche Experimente erfolgreich sein werden. Um den menschlichen Zellen eine bessere Chance zu geben, nutzen die Wissenschaftler auch die Gen-Editing-Technologie, um die Bildung bestimmter Zelltypen in den tierischen Embryonen zu verhindern.
Pablo Ross, ein Veterinärforscher an der University of California, Davis, der zuvor mit Salk an den Schwein-Mensch-Chimären gearbeitet hat, sagt, dass er es nicht für sinnvoll hält, zu versuchen, menschliche Organe in Affen anzubauen. „Ich habe immer argumentiert, dass es keinen Sinn macht, dafür einen Primaten zu benutzen. Typischerweise sind sie sehr klein und die Entwicklung dauert zu lange“, sagt er.
Ross vermutet, dass die Forscher grundlegendere wissenschaftliche Fragen im Kopf haben. Die Injektion menschlicher Zellen in Affenembryonen könnte „Fragen der evolutionären Entfernung und der Barrieren zwischen den Arten“ beantworten.