China: Mit „Zero Trust“ korrupte Beamte aufspüren ?

China: Mit „Zero Trust“ korrupte Beamte aufspüren ?

5. Februar 2019 0 Von Horst Buchwald

4.2.2019

Peking. Seit 2012 wühlt sich die KI- Software „Zero Trust“ durch riesige Datenmengen, um Anzeichen von Korruption in der chinesischen Regierung und den Beamten im Lande zu finden. Wie die South China Morning Post (SCMP) jetzt berichtet, haben örtliche Beamte den Schnüffler gestoppt. Begründung: Man fühle sich „unwohl“ mit diesem Programm. Die SCMP akzeptierte diese Ausrede nicht, denn nach ihrer Überzeugung gab es einen ganz anderen Grund: Die KI funktionierte zu gut.

Zero Trust durchsuchte Daten von Banken -, Immobilien – und Bauunterlagen. Sogar Satellitendaten wurden nach Anzeichen von Korruption durchkämmt. So würde zum Beispiel ein Geldtransfer oder ein neues Auto oder ein neues Eigentum, das auf den Namen der Familie oder Freunde eines Regierungsbeamten eingetragen ist, auffallen.

„Wir verwenden das Ergebnis der Maschine nur als Referenz“, wird Zhang Yi, ein Provinzbeamter in der die Software noch im Einsatz ist. Begründung: „Wir müssen die Daten auf Korrektheit überprüfen.“ Die Software könne mit der betreffenden Person ja auch nicht telefonieren. Also werde die endgültige Entscheidung „ immer von Menschen getroffen. “

Die KI könne schnell auf einen korrupten Beamten hinweisen, aber es sei häufig kompliziert, den Prozess nachzuvollziehen, den die Software für manche Schlussfolgerung durchlaufen hat

betonte ein Forscher, der mit Zero Trust arbeitete, aber seinen Namen nicht nennen will.