KI und Ethik Folge 3 WEF zum Wert von KI-Ethikboards
30. April 2019KI und Ethik Folge 3
WEF zum Wert von KI-Ethikboards
29.4.2019
Kay Firth-Butterfield leitet im Weltwirtschaftsforum (WE) das Zentrum für die Vierte Industrielle Revolution. Dabei arbeitet sie mit Regierungen auf der ganzen Welt zusammen und stellte fest, das viele Länder noch keine KI-Politik entwickelt haben. Nur 33 von 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen haben einheitliche nationale KI-Pläne verabschiedet, so FutureGrasp, eine Organisation, die mit den Vereinten Nationen zusammenarbeitet.
In den kommenden Monaten will das WEF Initiativen zur Förderung der Umsetzung der KI-Ethik intensivieren. Kay Firth-Butterfield, stellte dazu gegenüber „Venturebeat“ fest, dass Technologieriesen und Unternehmen Beiräte einrichten sollten, die helfen, die ethische Nutzung von KI zu steuern. Die Einrichtung solcher Gremien bei Microsoft, Facebook und Google in den letzten Jahren hätte den Begriff zu einer quasi etablierten Norm in der Technologiebranche gemacht, aber die Auflösung von zwei KI-Ethikgremien bei Google in den letzten Wochen habe die Wirksamkeit von Beiräten in Frage gestellt, weil sie keine Macht hatten.
Dennoch sagte sie: „Im Forum sind wir sehr sicher, dass ein Ethik-Beratungsgremium rund um den Einsatz von KI in dem Unternehmen eine wirklich gute Idee ist, deshalb unterstützen wir sehr die Bemühungen von Google, ein solches zu schaffen“.
Ihr Beharren auf die Einrichtung solcher Gremien ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass sie 2014 unter Lucid.ai ein Ethik-Beratungsprogramm für KI eingerichtet hat. Transparenz sei unerlässlich, wenn Technologieunternehmen vermeiden wollten, dass ihre Aktivitäten in dieser Richtung den Anschein von lediglich oberflächlichem Interesse erwecke. Fachleute sprächen dann von „Ethik-Theater“. Die Ethikausschüsse der KI sollten unabhängig sein, berechtigt, Informationen aus den Geschäftspraktiken zu ziehen, und es sollte erlaubt sein, direkt an den Vorstand eines Unternehmens zu gehen oder über seine Arbeit öffentlich zu sprechen, fordert Firth- Butterfield. Mehr noch: In dieser Position sollte die damit beauftragte Person auch eine Beobachterrolle im Vorstand haben, damit sie ihm sagen könne, was sie in der Firma gesehen habe, wenn sie auf ein Problem gestoßen sei. Sie wies darauf hin, das der Gesprächspartner eines KI- Ethikrates kein Mitglied aus der dritten oder zweiten Reihe des Managements sein könne. Dafür kämen nur Personen in Frage, die die ultimative Kontrolle über das Unternehmen haben, sagte Firth-Butterworth.
Die Einrichtung eines Ethikrates könne Teil einer umfassenderen Strategie sein, den Unternehmen dabei zu helfen, die Menschenrechte zu schützen, ohne Innovationen zu behindern, fügte sie hinzu. „Was wir tun wollen, ist sicherzustellen, dass sie darüber nachdenken, entweder einen Chief AI Officer oder einen Chief Technology Ethics Officer – Salesforce habe diese Position gerade geschaffen – oder einen Beirat einzusetzen.