Marcron und 5G: Wir blockieren nicht
16. Mai 2019Paris, 16.5.2019
Diese Antwort dürfte US- Präsident Trump auf die Palme bringen: Er werde nicht kapitulieren und Huaweis – 5 G- Geräte blockieren. Endlich wagt sich ein Europäer aus der Deckung. Es ist der französische Präsident Emmanuel Macron, der den Kreuzzug Donald Trumps gegen den chinesischen Netzwerkausrüster auf „BloombergTelevision“ kaltschnäuzig ablehnt. Der hatte gestern mit der Unterzeichnung einer Anordnung dafür gesorgt, das Huawei vom US- Markt verschwindet. Doch diese Entscheidung trifft auch die Europäer. Denn er schickt seit Monaten Emissäre in die Hauptstädte seiner „Verbündeten“ , die ihren Partnern das Messer auf die Brust setzen und sagen: Wenn ihr von Huawei was kauft, werdet ihr ausspioniert und darum können wir Euch keine geheimen Informationen mehr anvertrauen. Doch das Spionageargument ist offensichtlich ein Fake, denn obwohl die amerikanischen Sicherheitsexperten alles auf den Kopf gestellt haben und in jede dunkle Ecke leuchteten, einschließlich des Einhackens und Ausspionierens der chinesischen Zentrale – ein Beweis kam dabei nicht zum Vorschein.
Die Europäer sind inzwischen auch keineswegs mehr Dummis in diesen Sicherheitsfragen. Die Deutschen, so die Ankündigung der Kanzlerin, würden keinen Anbieter von 5G- Technologie rauswerfen, jedoch die Regeln für die Sicherheit der Telekommunikationsnetze verschärfen. Und die Briten werden sehr wahrscheinlich Huawei vom Kern des Netzwerks entfernen, jedoch Antennen und andere Teile für wenige sensible Funktionen zulassen.
Trump muß damit rechnen, das auch heimische Unternehmen die in dieser Branche tätig sind, nicht mitspielen. Huawei hat darauf hingewiesen, dass etwa ein Drittel seines Budgets – also etwa 11 Milliarden Dollar jährlich – für den Einkauf amerikanischer Komponenten verwendet werden. Huawei zählt 33 amerikanische Unternehmen zu den wichtigsten Lieferanten. Als Folge der Verordnung brachen deren Aktienkurse ein.