Effektiver Klimaschutz nur mit KI lösbar
20. Mai 2019Genf, 190.5.2019
Während viele Menschen, sobald der Begriff „Künstliche Intelligenz“ fällt, eine ablehnende Haltung einnehmen, weil sie Angst um ihren Arbeitsplatz haben und ihre persönlichen Daten in Gefahr sehen, gehen einige Wissenschaftler in die Offensive und heben die Vorteile hervor, die man mit KI insbesondere im Klimaschutz erreichen kann.
Auf dem UN AI For Good Global Summit in Genf wurden kürzlich KI-Anwendungen beschrieben, mit denen die dringenden Probleme unserer Zeit, einschließlich des Klimawandels, angegangen werden können.
Das Problem: Die meisten Länder reduzieren die Emissionen nicht annähernd schnell genug. KI – Programme könnten diese Prozesse beschleunigen. Insbesondere dort, wo Machine Learning eingesetzt wird. Denn damit werden die enormen Datenmengen verarbeitet, die man benötigt, um Energiesysteme effizienter zu machen.
Das Problem: Um das Pariser Abkommen zu erfüllen, müssen die Menschen die fossil befeuerte Energie aus allen Wirtschaftssektoren praktisch eliminieren und sie durch ein flexibles System von schwankenden Wind- und Sonnenenergieeinheiten ersetzen. Hendrik Zimmermann, Forscher für Digitalisierung und Nachhaltigkeit bei der Umweltorganisation Germanwatch, sagt, dass ein effizientes Management der dabei anfallenden Daten in dieser Größenordnung nur mit KI möglich ist.
Das Problem: Der Energieverbrauch nimmt als Folge der Digitalisierung enorm zu. Sims Witherspoon ist Programm-Managerin bei Deepmind, der britischen KI-Firma im Besitz der Muttergesellschaft Alphabet von Google, die den Go-Playing-Bot entwickelt hat. Sie sagte , dass Rechenzentren – die riesigen „Serverfarmen“ auf der ganzen Welt, die die Daten der Nutzer speichern – heute 3% der globalen Energie verbrauchen. Aus diesem Grund entschied sich Deepmind, seine „Universal-Learning-Algorithmen“ einzusetzen, um den Energiebedarf für die Kühlung von Google-Rechenzentren um bis zu 40 Prozent zu reduzieren.
„Wie beim Go-Spiel haben sie[Rechenzentren] konkrete Aktionen und messbare Vorteile in ihrem Betrieb“, sagte Witherspoon und erklärte, dass die KIs weitaus mehr Daten verarbeitet haben, als ein Mensch bewältigen konnte – von Wetterbedingungen bis hin zu der Menge an Daten, die von Servern verarbeitet werden -, um eine optimale Kühlung aufrechtzuerhalten.
Das System wird in weiteren Google-Rechenzentren eingeführt, und Witherspoon glaubt, dass die KI einen großen Einfluss auf andere Bereiche haben könnte. „Große Industriesysteme verbrauchen 54% der weltweiten Energie“, sagt sie. „Stellen Sie sich das Potenzial vor, wenn wir diese Technologie auf industrielle Systeme im Allgemeinen anwenden könnten. Wir glauben, dass wir den Klimawandel in noch größerem Umfang beeinflussen könnten.“