KI: Afrika will nicht zurückgelassen werden

KI: Afrika will nicht zurückgelassen werden

5. Juni 2019 0 Von Horst Buchwald

KI: Afrika will nicht zurückgelassen werden

Accra, 5.6.2019

Die KI – Industrie hat ihre Zentren in Nordamerika, Europa und Asien. Der afrikanische Kontinent wurde bisher übersehen. Auf der Suche nach neuen Talenten sind nun einige Technologieriesen wie Google in Afrika unterwegs. Nach einem Bericht von BBC hat der Suchmaschinenriese im April sein erstes afrikanisches KI-Forschungszentrum in Ghana eröffnet. Das KI-Labor mit Sitz in Accra wird genutzt, um Lösungen zur Verbesserung von Gesundheit, Landwirtschaft und Bildung zu entwickeln.

Googles KI – Chef in Accra, Moustapha Cisse, kommt aus dem Senegal. Nach einem Bachelor-Abschluss in Mathematik und Physik im Senegal brachte er sich selbst KI bei und studierte dann in Paris, bevor er zu Facebook kam.

Im Gespräch mit BBC erzählt er, das es in Afrika nur sehr wenige KI-Forscher gibt. Zum Teil liege das auch daran, das man ihnen unnötige Hindernisse in den Weg lege. So habe auch er die Erfahrung gemacht, das seine wissenschaftlichen Arbeiten in internationalen Meetings akzeptiert wurden und er in Europa schon professionell arbeitete, doch als er seine Erkenntnisse in Australien vortragen wollte, scheiterte er, weil ihm dort das Visum verweigert wurde. Eine Erklärung hat er bis heute nicht.

Er ist seit langem besorgt, denn die KI könne das afrikanische Leben erheblich verbessern , doch die vorhandenen Talente seien chancenlos , weil sie keinen Zugang zu der richtigen Ausbildung hätten.

Begabte Afrikaner müssten, um die IT-Kenntnisse zu erwerben, die sie für den Aufbau eines Unternehmens benötigen, den Kontinent verlassen und in den USA, Europa oder Asien studieren. Aus diesem Grund setzt sich Cisse seit langem für eine bessere KI-Ausbildung auf dem gesamten afrikischen Kontinent ein. Er fordert, dass die afrikanischen Regierungen die KI mit hoher Priorität beachten und die Bemühungen unterstützen, die KI zum Wohle der Menschheit zu nutzen.

„KI hat Afrika viel zu bieten und Afrika hat auch der KI viel zu bieten“, sagte er der BBC.

„Die KI kann helfen, Entdeckungen in verschiedenen Wissenschaften zu beschleunigen, und sie kann in Bereichen helfen, in denen unsere menschliche Expertise nicht ausreicht.“

Ein Schlüsselbereich, von dem Herr Cisse glaubt, dass KI in Afrika eine große Hilfe sein kann, ist die Gesundheitsversorgung. Durch die Automatisierung der Diagnose könnten viele Krankheiten richtig diagnostiziert und geheilt werden.

Er ist auch der Meinung, dass die Verwendung von KI zur Automatisierung von Übersetzungen es den afrikanischen Nationen erleichtern würde, zu kommunizieren und Geschäfte zu machen, da auf dem Kontinent täglich 2.000 Sprachen gesprochen werden.

Indessen hat In Kigali, der Hauptstadt Ruandas, das African Institute for Mathematical Scientists (AIMS) in Partnerschaft mit Facebook und Google seine Tore geöffnet und bietet einen einjährigen Mastersstudiengang an. Der Abschluss ist der erste Masterstudiengang seiner Art auf dem Kontinent. Talentierte Wissenschaftler und Innovatoren aus verschiedenen afrikanischen Ländern werden in Machine Learning ausgebildet.