Google schluckt DeepMind Health

Google schluckt DeepMind Health

20. September 2019 0 Von Horst Buchwald

Google schluckt DeepMind Health

London, 20.9.2019

Zehn Monate später als angekündigt, wird das Londoner KI-Pionierunternehmen DeepMind seinen Gesundheitsbereich auf sdie Muttergesellschaft Google übertragen.

Google erklärte, dass die Übertragung auf seine globale Gesundheitsabteilung DeepMind’s Streams App, die Ärzten und Krankenschwestern hilft, Patienten mit einem schweren Nierenleiden zu überwachen, die Ressourcen geben würde, die sie benötigt, um international zu expandieren.

Die Streams-App hatte für Aufsehen gesorgt, als bekannt wurde, dass sie die Daten von etwa 1,6 Millionen Patienten ohne Erlaubnis verwendet hatte. Das Information Commissioner’s Office (ICO) entschied, dass das an der Forschung beteiligte Krankenhaus – das Royal Free in London – nicht genug zum Schutz der Privatsphäre der Patienten getan habe.

Bereits 2016 hatte DeepMind’s Mitbegründer Mustafa Suleyman versprochen: „DeepMind arbeitet autonom von Google, und wir haben von Anfang an klargestellt, dass Patientendaten zu keinem Zeitpunkt mit Google-Konten, -Produkten oder -Dienstleistungen verknüpft oder assoziiert werden.“

Die Übernahme macht der Autonomie ein Ende und Google, so BBC, müsse die Verträge mit den an der Forschung von DeepMind beteiligten NHS-Krankenhäusern neu verhandeln. Eine weitere Folge: auch das unabhängige Ethik-Panels, das diese Forschung beaufsichtigte, wird es nicht mehr geben.

DeepMind kooperierte mit dem Moorfields Eye Hospital, wo es daran arbeitete, mit maschinellem Lernen Augenscans mit hoher Genauigkeit zu bewerten, und mit dem London University College Hospital, wo seine Technologie bei der Planung der Strahlentherapie für Patienten mit Kopf- und Halskrebs getestet wurde.

Jetzt sagt Google, dass diese und andere NHS-Krankenhäuser nach langen Diskussionen beschlossen haben, ihre Zusammenarbeit fortzusetzen. Aber ein Partner, das Yeovil District Hospital, das 2017 einen Fünfjahresvertrag mit DeepMind abschloss, beschloss, diesen Deal nicht auf Google zu übertragen.

Unklar ist , wo DeepMind – Mitbegründer Mustafa Suleyman verblieben ist. Angeblich trat er einen Langzeiturlaub an. Doch die Gesundheitsabteilung war sein Baby und bei all der hochkarätigen Arbeit rund um die Beherrschung von Spielen wie Go und Schach war es die praktischste Demonstration, wie KI – Technologie die Welt verändern könnte. In seiner Erklärung machte er deutlich, dass er „unglaublich stolz darauf ist, über die Reise und die Erfolge des Teams in den letzten drei Jahren nachzudenken, und ich habe keinen Zweifel daran, dass ihre positive Wirkung nur zunehmen wird, wenn sie mit Google Health zusammenarbeiten“. Ergänzend fügte er hinzu: Er könne es kaum erwarten, was als nächstes komme und freue sich auf die Zusammenarbeit mit dem Team als „Berater und Unterstützer“.

Einige Insider bezweifeln jedoch, dass er viel Einfluss auf Googles Gesundheitsforschung haben wird, wenn er von seiner längeren Pause im Laufe dieses Jahres zurückkehrt.