Lernplattform KI-Campus: Kompetenzen für die Zukunft erwerben

Lernplattform KI-Campus: Kompetenzen für die Zukunft erwerben

28. Januar 2020 0 Von Horst Buchwald

Lernplattform KI-Campus: Kompetenzen für die Zukunft erwerben

Berlin, 28.1.2020

Die digitale Lernplattform „KI – Campus“ ist ein neues Pilotvorhaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit dem Ziel, die Kompetenzen auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz zu stärken.

Der KI-Campus richtet sich an alle Personen, die sich für KI aus beruflichen oder privaten Gründen interessieren und sich dazu weiterbilden möchten oder müssen. Er soll der virtuelle Ort sein, an dem unterschiedliche Nutzergruppen entlang ihrer Bildungsbiografie für ihre jeweilige Fachausbildung und Berufstätigkeit relevante KI-Kompetenzen onlinebasiert erwerben können – eine breite Zielgruppe von Studierenden, Berufstätigen und anderen lebenslang Lernenden. Studierende sind im Rahmen der dreijährigen Erprobung zunächst die wichtigste Fokuszielgruppe. Die deutschen Hochschulen sind somit aufgefordert, sich zu beteiligen.

Das inhaltliche Programm des KI-Campus basiert auf zwei Säulen: Einerseits werden Kurse und Materialien speziell für den KI-Campus entwickelt; andererseits gilt es, vorhandene Angebote zu kuratieren und sinnvoll zu integrieren. Hierfür gibt der KI-Campus Empfehlungen im Blick auf Format, Didaktik und Qualität. Klar ist: Nicht jedes Lernangebot muss komplett neu aufgesetzt werden, es gibt vielmehr bereits zahlreiche gute Angebote, denen über ein zentrales Portal für KI-Kompetenzen zu mehr Sichtbarkeit verholfen werden kann.

Um all dies in einem kooperativen und innovationsorientierten Umfeld erreichen zu können, haben die Projektpartner für die Konzeption und prototypische Entwicklung sechs Leitlinien formuliert:

  1. Technische Interoperabilität und die Kooperation mit anderen Plattformen und Initiativen gelten als handlungsleitend bei der Umsetzung des KI-Campus.
  2. Lernende und Lernprozesse stehen im Mittelpunkt der Angebote („Shift from Teaching to Learning“).
  3. Die didaktischen Konzepte für den KI-Campus sind zukunftsfähig, innovativ und beinhalten soziale Lernformate.
  4. Die Plattform basiert auf einer agilen, partizipativen und nutzungsorientierten Produktentwicklung.
  5. Die Plattformangebote nutzen selbst KI-Verfahren (zum Beispiel Learning Analytics und Empfehlungssysteme) und bieten eine hohe Übersichtlichkeit, Personalisierbarkeit und Adaptivität.
  6. Alle erstellten Lernangebote und genutzten Technologien folgen dem Prinzip der Offenheit von Ressourcen und Quellcodes.

 

Weitere Bildungsanbieter werden eingeladen

Hochschulen und weitere Bildungsanbieter werden im Rahmen mehrerer wettbewerblicher Ausschreibungen vom Bundesbildungsministerium eingeladen, sich am Aufbau des KI-Campus zu beteiligen. Sie können mit der Erstellung von offenen Lernangeboten (vom Micro-Content bis hin zum MOOC-basierten Modul) ihre Inhalte, Erfahrungen und wissenschaftlichen Perspektiven in den KI-Campus einbringen. Auch bewährte Angebote, die qualitativ weiterentwickelt und zum Beispiel in hochschulische Blended-Learning-Szenarien eingebettet werden sollen, sind für den KI-Campus denkbar. Entsprechend wird im Sinne einer langfristigen Befähigung die Eigennutzung von Inhalten und Plattformlösungen durch Hochschulen auch über den KI-Campus hinaus unterstützt. Die Vermittlung von KI-Kompetenzen in Deutschland wird damit als eine umfassende Gemeinschaftsaufgabe angegangen, die durch offene Innovationsprozesse Transfereffekte in andere Bereiche der digitalen Transformation von Bildung und Wissenschaft haben kann.