Eine neue App könnte Forschern helfen, die Verbreitung des Coronavirus zu überwachen

Eine neue App könnte Forschern helfen, die Verbreitung des Coronavirus zu überwachen

25. März 2020 0 Von Horst Buchwald

Eine neue App könnte Forschern helfen, die Verbreitung des Coronavirus zu überwachen

London, 25.3.2020

Die von mehr als 750.000 Menschen gesammelten Daten könnten uns helfen zu verstehen, warum die Erfahrungen der Menschen mit dem Coronavirus so stark variieren.

Eine neue App wird Forschern helfen, das Coronavirus besser zu verstehen, indem sie seine Verbreitung in Echtzeit verfolgt. Die App mit dem Namen Covid Symptom Tracker ist in Großbritannien bereits verfügbar und wurde von über 750.000 Menschen heruntergeladen.

Wozu ist sie gut? Sie wurde vom King’s College London entwickelt, um die Coronavirus-Symptome bei den Teilnehmern einer jahrzehntelangen Studie an Tausenden von Zwillingen und ihren Familien zu überwachen, um zu erkennen, ob die Gene eine Rolle spielen. Inzwischen wurde sie jedoch für die breite Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Idee ist, dass die Forscher durch die Sammlung von Daten von vielen Menschen und die Verknüpfung von Symptomen mit den zugrunde liegenden Gesundheitszuständen besser verstehen können, wie schnell sich das Virus in bestimmten Gebieten ausbreitet und wer am meisten gefährdet ist. Entscheidend ist, dass es uns helfen könnte zu verstehen, warum einige Menschen gefährlich unpässlich mit dem Coronavirus werden, während andere nur eine leichte Krankheit haben.

Wie funktioniert das? Diejenigen, die sich anmelden, werden nach ihrem Namen, ihrem Wohnort, ihrer Größe, ihrem Alter und ihrem Gewicht gefragt, nach bestehenden Krankheiten wie Asthma oder Diabetes und danach, ob sie Medikamente wie Immunsuppressiva oder Ibuprofen einnehmen oder einen Rollstuhl benutzen. Die Teilnehmer werden dann gefragt, ob sie einen Coronavirus-Test gemacht haben, wie sie sich derzeit fühlen und ob sie Symptome wie Husten, Kopfschmerzen oder Atembeschwerden haben. Die Teilnehmer werden gebeten, die Antworten auf die letzten drei Fragen täglich zu protokollieren. Die Forscher, die die App entwickelt haben, versprechen, dass die Daten „ausschließlich für die öffentliche Gesundheit oder die akademische Forschung verwendet“ und „nicht kommerziell genutzt oder verkauft“ werden.

Natürlich wird die App nur dann nützlich sein, wenn es genügend Teilnehmer gibt, um sinnvolle Schlussfolgerungen zu ziehen. Aber mit genügend Daten könnte sie nach Ansicht der Forscher dazu beitragen, eine Frühwarnung darüber zu geben, wo sich die Symptome häufen. Sie könnte noch wirksamer sein, wenn sie mit Daten aus anderen Quellen kombiniert wird, wie etwa einer kürzlich von Google im Auftrag der Carnegie Mellon University durchgeführten Umfrage oder vielleicht mit Daten aus einer von der südkoreanischen Regierung entwickelten App, mit der die Bürger ihre Symptome melden können.