
Microsoft-Übernahme von Activision Blizzard ruft britische Regulierungsbehörde auf den Plan
2. September 2022Microsoft-Übernahme von Activision Blizzard ruft britische Regulierungsbehörde auf den Plan
San Francisco, 2.9.2022
Die Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (Competition and Markets Authority, CMA)
hat Bedenken gegen die rund 69 Milliarden Dollar teure Übernahme des Call of Duty-Herausgebers Activision Blizzard durch Microsoft. Beiden Unternehmen hat sie zahlreiche Fragen gestellt. Sie haben fünf Tage Zeit für ihre Antworten. Werden keine geeigneten Vorschläge unterbreitet, wird das Geschäft für eine Phase-2-Untersuchung weitergeleitet, die es einem unabhängigen Expertengremium ermöglicht, die Risiken genauer zu untersuchen.
Wo setzt die Behörde an?
Die CMA warnte, dass die geplante Übernahme des Unternehmens, „den Wettbewerb bei Spielkonsolen, Multigame-Abonnementdiensten und Cloud-Gaming-Diensten erheblich einschränken könnte“. Die CMA untermauert diese These mit dem Hinweis darauf, dass Microsoft bereits eine führende Spielkonsole (Xbox) habe, eine führende Cloud-Plattform (Azure) und das führende PC-Betriebssystem (Windows OS). Genau derartige Elemente könnten für Erfolg und Mißerfolg im Cloud-Gaming wichtig sein.
Die beiden Unternehmen haben nun fünf Arbeitstage Zeit, um Vorschläge zu unterbreiten, um die Bedenken der Kommission auszuräumen. Werden keine geeigneten Vorschläge unterbreitet, wird das Geschäft für eine Phase-2-Untersuchung weitergeleitet, die es einem unabhängigen Expertengremium ermöglicht, die Risiken genauer zu untersuchen.
„Wir sind besorgt, dass Microsoft seine Kontrolle über beliebte Spiele wie Call of Duty und World of Warcraft nach dem Zusammenschluss nutzen könnte, um Konkurrenten zu schaden, einschließlich aktueller und zukünftiger Konkurrenten im Bereich der Abonnementdienste für mehrere Spiele und des Cloud-Gaming“, sagte Sorcha O’Carroll, Senior Director für Fusionen bei der CMA.
Phil Spencer, Microsofts Leiter der Spieleabteilung, versprach daraufhin, dass das Unternehmen einen „prinzipienfesten Weg“ einschlagen werde. Er fügte noch hinzu, dass Microsoft „ die gleiche Version von Call of Duty auf der PlayStation am gleichen Tag verfügbar zu machen, an dem das Spiel anderswo auf den Markt kommt“.
Außerdem versprach Spencer: „Wir werden es den Spielern auch weiterhin ermöglichen, plattform- und geräteübergreifend miteinander zu spielen. Wir wissen, dass die Spieler von diesem Ansatz profitieren, weil wir es mit Minecraft gemacht haben, das weiterhin auf mehreren Plattformen verfügbar ist und seit dem Beitritt von [dem Minecraft-Entwickler] Mojang zu Microsoft im Jahr 2014 auf noch mehr Plattformen erweitert wurde.
Gleichzeitig bestätigte Spencer aber auch, dass die Activision Blizzard-Spiele Overwatch, Diablo und Call of Duty in den Netflix-for-Games-Abonnementdienst Game Pass aufgenommen werden.