Roboter mit besserem Tastgefühl
18. Juli 2019Roboter mit besserem Tastgefühl
Singapur, 18.7.2019
Die vom Nervensystem inspirierte „elektronische Haut“ kann Temperatur, Druck oder Feuchtigkeit erfassen. Es könnte jedoch auch verwendet werden, um den Prothesengliedern einen komplexeren Tastsinn zu geben.
Der menschliche Körper ist eine Sensormaschine, dank der etwa 45 km Nerven in Ihrem Körper, die Haut, Gehirn und Muskeln verbinden. Ein Team der Universität Singapur hat nun das Nervensystem des Körpers als Inspiration genutzt, um eine „Haut“ für Roboter zu schaffen, die eines Tages ihre Fähigkeit, ihre Umgebung zu erfassen und zu verstehen, verbessern könnten.
Zu diesem Zweck haben sie Siliziumplatten mit 240 Sensoren versehen, die Kontakt, Druck, Temperatur und Feuchtigkeit erfassen können. Die dabei erfassten Daten werden gleichzeitig an einen einzigen Decoder übertragen. Dies sollte auch bei einer Skalierung auf bis zu 10.000 Sensoren funktionieren, so Benjamin Tee, Mitautor der Studie, die kürzlich in „Science Robotics“ veröffentlicht wurde.
Die flexible robotische „Haut“ ist nicht neu. Sie wurde in früheren Studien schon getestet. Doch im Vergleich zum ersten System übertragen nun viele Sensoren auf einen einzelnen Empfänger , so dass er als ganzes System und nicht nur als ein Haufen einzelner Elektroden wirken kann, sagte Tee. Entscheidend ist, dass es auch dann funktioniert, wenn die einzelnen Rezeptoren geschädigt sind.
Das Ziel dieser Studie offensichtlich: Roboter sollen so etwas wie den menschlichen Tastsinn entwickeln. Welchen Vorteil hätte das? Ein Roboter, der mit einer elektronischen Haut ausgestattet ist, wäre in der Lage, Werkzeuge in einem Lager geschickter zu manipulieren und mit Menschen sicherer zu kommunizieren. Er wäre auch besser in der Lage, uns bei der Hausarbeit zu helfen.