GM hat ein Ziel: 20 EV bis 2023
4. Dezember 2019GM hat ein Ziel: 20 EV bis 2023
New York, 4.12.2019
General Motors wird sein Ziel, bis 2023 20 batteriebetriebene Elektrofahrzeuge in Produktion zu haben, erreichen. Diese Aussage machte Rick Spina, GMs Vizepräsident für elektrische und autonome Fahrzeugprogramme, in einem Gespräch mit TheDetroitBureau.com und fügte hinzu, GM sei ein Vollsortimenter „so dass wir überall konkurrieren können – nicht nur in den oberen Segmenten.“
Spina schloss nicht aus, dass der Markt für BEVs schneller an Dynamik gewinnen könnte, als viele Branchenbeobachter prognostiziert hätten. Doch dafür müssten noch zahlreiche Hindernisse beseitigt werden.
„Wir sind sehr stark in Richtung EVs orientiert“, stellte er fest und fügte hinzu: „Wir glauben, dass die Entwicklung dedizierter (Einzweck)-Plattformen uns überzeugendere Produkte bringen wird als Plattformen, die flexibel sein müssen“, genug, um für eine Vielzahl verschiedener Antriebstechnologien wie Benzin, Diesel, Hybrid, Plug-Ins und BEVs eingesetzt zu werden.
Damit ist GM der Gegenpart zu den Konkurrenten Ford und Toyota. Beide wetten, dass es sinnvoller ist, den Kunden eine breite Palette von Alternativen anzubieten, bis klar wird, wohin der Markt geht. Sogar BMW, das als erstes eine eigene, vollelektrische Submarke eingeführt hat, hat sich in diese Richtung bewegt.
Die Strategie von GM ähnelt jener von VW. Der deutsche Automobilhersteller will bis Mitte des kommenden Jahrzehnts über seine verschiedenen Marken fast 50 vollelektrische Modelle in der Produktion haben. Das begann mit dem Rollout des Audi e-tron Anfang des Jahres, 2020 folgen Angebote der Marken VW und Porsche.
Als den wesentlichen Vorteil der Nutzung dedizierter Plattformen sieht man bei GM die Senkung der Kosten an, so Spina. Die Kosten sind eines der größten Hindernisse für die breite Akzeptanz von Batteriefahrzeugen. Darum sei es auch eine gute Nachricht, so der Chef des GM EV, dass bei GM die Kosten insbesondere für Batterien sinken. Nach den Angaben von General Motors Präsident Mark Reuss, gibt der Autohersteller jetzt weniger als 150 Dollar pro Kilowattstunde aus-das sind lediglich 15% der Kosten, die für den Chevy Volt fällig waren, als der auf den Markt kam. Branchenanalysten, darunter die Boston Consulting Group und Navigant Research, prognostizieren, dass die Kosten in den nächsten drei bis fünf Jahren auf unter 100 US-Dollar und möglicherweise bis zu 70 US-Dollar pro kWh sinken werden. Unklar ist, ob noch weitere Verbesserungen bei den heutigen Lithium-Ionen-Batterien erzielt werden oder die Einführung von Technologien der nächsten Generation, wie beispielsweise Festkörperbatterien, auf den Markt kommen. So oder so, fügte Reuss hinzu: „Der heilige Gral der EVs findet kreativere Wege, Energie in Batterien zu speichern“, was nicht nur zu niedrigeren Kosten, sondern auch zu mehr Reichweite und kürzeren Ladezeiten führen wird. Mit der zunehmenden Verfügbarkeit der öffentlichen Schnellladegeräte der neuesten Generation sollte auch das Laden immer weniger zu einem Problem werden, füge Spina hinzu. Die Nachteile von Elektrofahrzeugen werden allmählich durch ihre Vorteile aufgewogen, betonte er. Da die meisten EV-Besitzer zu Hause oder im Büro aufladen, beginnen sie eigentlich die meisten Morgen mit dem Äquivalent eines vollen Tanks.