Die 5 größten Smart Home Trends im Jahr 2020

Die 5 größten Smart Home Trends im Jahr 2020

14. Januar 2020 0 Von Horst Buchwald

Die 5 größten Smart Home Trends im Jahr 2020

New York, 14.1.2020

Geht es nach Bernard Marr, Futurist und Technologie-Insider, wird sich die Smart Homes- Welle auch in diesem Jahrzehnt in den USA fortsetzen, schrieb er kürzlich in einem Beitrag für „Forbes“ Er ist überzeugt, dass sich seine Landsleute schon daran gewöhnt hätten, alltägliche Geräte in ihren Häusern mit dem Internet und untereinander zu verbinden, um die Orte, an denen sie leben, komfortabler, sparsamer, unterhaltsamer und sicherer zu machen.

Wie kommt er darauf? Er beruft sich auf Untersuchungen, wonach der Wert des Marktes für Smart Home Devices von 55 Milliarden Dollar im Jahr 2016 auf 174 Milliarden Dollar im Jahr 2025 steigen wird. Was bedeutet das? Nun: Was man heute an vernetzten, intelligenten Haushaltsgeräten und Anwendungen sehe, sei nur die Spitze des Eisbergs.

Ich sehe schon tausende Amerikaner vor mir die fluchend über die Drähte in ihrem Haus fluchen. Spaß beseite- denn so ganz falsch liegt Marr nicht, wenn er darauf hinweist, dass die Technologie, die dieser Revolution in der Art und Weise, wie wir leben, zugrunde liegt, immer schneller und leistungsfähiger wird. Okay, aber was heißt das konkret? Marr weiß Bescheid: Hausautomatisierung und künstliche Intelligenz werden Haushaltshilfen auf neue und innovative Weise anbieten. Nun bin ich mal gespannt, worüber zunächst die Amerikaner und ein oder zwei Jahre später auch wir uns erfreuen können.

Doch bevor er zu den Höhepunkten kommt, die seine Mitbürger im Jahr 2020 begeistern sollen, müsse gründlich aufgeräumt werden. Eine Problem, das erhebliche Kopfschmerzen beim Aufbau eines Smart Home verursache, sei die Palette an nicht kompatiblen Plattformen und Standards. Gibt es dafür eine Lösung? Ganz einfach: Die Hersteller von Smart Home-Geräten müssen zunehmend sicherstellen, dass ihre Produkte und Dienstleistungen auf Plattformen von Amazon, Google, Samsung und Apple funktionieren, um eine möglichst breite Kundenbasis zu gewinnen, fordert Marr.

Aber Ungemach komme ja auch daher, das die Verbraucher Gefahr laufen, sich an einen bestimmten Netzbetreiber „gebunden“ zu sehen – was die Möglichkeiten oft einschränke, wenn ein bestimmtes Tool oder Gerät, das sie benötigen, nicht gut mit ihrer Lieblingsplattform zusammenspiele. Hinzu komme noch der Ärger, dass man eine ganze Reihe verschiedener Apps verwenden müsse, um die Geräte verschiedener Hersteller in seinem Smart Home einrichten und steuern zu können. Wer hat die Lösung?

Es sei daher ermutigend, dass Apple, Google und Amazon gemeinsam Pläne für Standards entwickeln, die intelligente Häuser einfacher und vor allem sicherer machen sollen. Aber dieser Unsinn mit den nicht kompatiblen Geräten werde immer häufiger vorkommen, meint der Insider.

Dann kündigt er an: Intelligente Häuser werden dank maschinellem Lernen tatsächlich intelligent.

Der Begriff „smart“ werde bei der Haustechnik ziemlich oft missbraucht. Zum Beispiel: Licht, das vom Telefon aus programmiert werden könne, automatische Jalousien und Video-Türglocken- alles sehr schön und dies könne unser Zuhause komfortabler oder sicherer machen. Aber Haushaltsgeräte werden nicht automatisch „intelligent“, nur weil sie an das Internet angeschlossen sind. Also erhält der Großteil der Technologie, die wir bisher gesehen haben, eine neue Bezeichnung: „Connected Home“.

Dafür gibt es einen überzeugenden Grund: Die Geräte der Zukunft werden nämlich maschinelles Lernen, Computer Vision, natürliche Sprachverarbeitung und andere Technologien nutzen, und sie sind auch in der Lage zu denken, Entscheidungen zu treffen und zu lernen.

Hui!! Oweia!! Mein Kühlschrank denkt? Und er wird es laut sagen: „Raus mit dem Eis oder ich werfe mit den Cola-Flaschen!“ Nein, das ist nur Spaß. Was da kommt, ist ja intelligent. Coole, effiziente Intelligenz. Marr nennt zur Einführung in die neue Wunderwelt des Smart Home die intelligenten Thermostatsysteme von Nest und Honeywell – denn die nutzen maschinelles Lernen, um ihr Verhalten an die Bewohner eines Hauses anzupassen, basierend auf der Beobachtung und der anschließenden Wiederholung ihrer Gewohnheiten. In diesem Jahr, so der Futurist, werden die Amerikaner erleben, dass mehr KI-getriebene Technologie wie die Gesichtserkennung zu einem Bestandteil der Haussicherheitssysteme wird. Wir werden auch mehr Kühlschränke sehen, die mit Hilfe von Computer Vision sehen, was sich darin befindet, und Algorithmen des maschinellen Lernens, die vorhersagen, was man bestellen muss – und dann die Bestellung selbst vornehmen.

Roboter im Haus. Bei uns kaum ein Thema, weil es zunächst ganz lustig ist, wie emsig diese Drehscheiben sich durch die Wohnung mühen, aber dabei mehr Strom verbrauchen als Staub zu absorbieren. Warum? Weil sie nicht wirklich intelligent waren. Doch nun, so Marr, könne man dank der Fortschritte in der künstlichen Intelligenz erwarten, dass sie immer intelligenter werden und uns bei immer mehr Aufgaben helfen. Er verspricht seinen Landsleuten: Vom Kochen und Putzen bis hin zur Begleitung und Gesundheitspflege werden alle möglichen Anwendungsfälle für Roboter wie den CLOi von LG und Lucy von Trifo erforscht.

Auf den Punkt gebracht: Haushaltsroboter versprechen eine Zukunft, in der alltägliche Aufgaben von Maschinen erledigt werden können und uns so die wertvolle Zeit für andere Dinge als Hausarbeiten und Routinewartung freisetzen. Für ältere und behinderte Menschen werden sie auch als ein beruhigendes Paar zusätzlicher Augen fungieren, die in der Lage sind, Hilfe zu rufen, wenn sie spüren, dass jemand gestürzt ist, oder bei der Mobilität im Haus zu helfen.

Zwar würden noch keine vollhumanoiden Roboter-Butler in den Haushalten auftauchen, weil vil zu teuer, aber man werde autonome, mobile Roboter im Laufe des Jahres 2020 zweifellos häufiger erleben. Sie werden auch billiger, da eine Reihe von Herstellern um die Entwicklung der hilfreichsten und marktfähigsten Produkte konkurrieren.

Die häusliche Krankenpflege wird intelligenter

Intelligente Gesundheitsfürsorge zu Hause bietet das Potenzial, einen Teil der Belastungen zu reduzieren, denen die traditionellen Kanäle der Gesundheitsfürsorge – Ärzte und Krankenhäuser – aufgrund der steigenden Lebenserwartung und der wachsenden älteren Bevölkerung unweigerlich ausgesetzt sind.

Ein Teil davon wird durch präventive Maßnahmen erreicht werden – wie z.B. Wearables, die uns helfen, einen gesünderen Lebensstil zu führen, indem wir unser Aktivitätsniveau, unsere Schlafqualität und unsere Ernährung überwachen. Andere Geräte werden interventionistische Dienste anbieten, die es uns beispielsweise ermöglichen, aus der Ferne mit Ärzten in Kontakt zu treten, Betreuer zu alarmieren, wenn eine ältere Person in ihre Wohnung fällt, oder sogar Krankheiten mit Hilfe der KI zu diagnostizieren.

Mit der aktuellen Apple Uhr kann ein Elektrokardiogramm (EKG) durchgeführt werden, um Muster oder Unregelmäßigkeiten im Herzschlag zu erkennen, die als Frühwarnsignale für Krankheiten dienen könnten. Diese Art von Technologie wird sich im Laufe des nächsten Jahres (und darüber hinaus) immer mehr durchsetzen und die Notwendigkeit von ambulanten Terminen verringern. Daten, die von Smart Home Geräten zu Hause gesammelt werden, werden im medizinischen Bereich immer nützlicher werden, da sie rund um die Uhr Einblicke in den Zustand der Patienten in ihrem „natürlichen Lebensraum“ bieten können, fernab von den Belastungen in Kliniken und Krankenhäusern.

Schnellere Netzwerke bedeuten intelligentere Häuser

Mit der weltweiten Einführung von 5G sowie verbesserter WiFi-Technologie wie WiFi 6 werden Smart Home-Geräte durch schnellere und leistungsfähigere Netzwerke verbunden, was einen besseren Zugang zu Daten und Verarbeitungsressourcen in der Cloud bedeutet.

Insbesondere 5G verspricht eine Revolution bei der Bereitstellung von IoT-Diensten – einschließlich der Smart Home-Technologie -, da Geräte ohne Kabel und Leitungen arbeiten können und dabei nur einen minimalen Stromverbrauch haben. Außerdem können weit mehr Geräte gleichzeitig angeschlossen werden, als dies mit älteren Mobilfunkstandards möglich war. Dies wird ein wesentlicher Faktor sein, da die Haushalte in dicht besiedelten Gebieten weiterhin mit einer wachsenden Anzahl von Geräten gefüllt sind, die alle hungrig nach Datenbandbreite sind. Ebenso bietet WiFi 6 Vorteile gegenüber früheren Standards, wenn es darum geht, Geräte in die Lage zu versetzen, konkurrierende Anfragen nach Netzwerkzugang zu bearbeiten (ein Problem, das viele von uns schon erlebt haben werden, selbst wenn wir routinemäßig nur einige wenige Smartphones, Tablets und Laptops gleichzeitig an unsere Heimnetzwerke anschließen).

Schnellere Netzwerke bedeuten nicht nur eine schnellere Übertragung von Daten zwischen Geräten oder zwischen Geräten und der Cloud. Es bedeutet auch, dass immer anspruchsvollere Anwendungen, die größere und schnellere Datenströme nutzen, eine Möglichkeit werden. Geräte wie intelligente Thermostate und automatisierte Sicherheitssysteme werden Zugang zu vielfältigeren und aktuelleren Informationen haben, um die Vorhersagen zu erstellen, auf denen ihre Nützlichkeit beruht. Dadurch werden sie im Laufe des Jahres 2020 immer zuverlässiger und effizienter werden.