Tesla‑Chef Elon Musk: Prototyp zur Verbindung von Gehirn und Smartphone vorgestellt

New York, 30.8.2020

Elon Musk macht Fortschritte bei seinem Plan, eine elektronische Verbindung zum menschlichen Gehirn zu schaffen. Am Freitag präsentierte er den Prototypen eines Geräts seiner Firma Neurolink, das Informationen zwischen Neuronen und einem Smartphone übermitteln kann. Es hat in etwa die Fläche einer Münze und soll im Schädel positioniert werden. Außer einer kleinen Narbe unter den Haaren blieben keine Spuren, sagte Musk.

Neurolink implantiert die Geräte zunächst bei Schweinen. Musk zeigte eines der Tiere, bei dem Impulse vom Rüssel übermittelt wurden. Jedes Mal, wenn das Schwein damit etwas berührte, waren auf dem Bildschirm elektrische Signale zu sehen. Bei einem Schwein auf dem Laufband konnte mit Informationen aus dem Gerät per Software ziemlich genau vorhergesagt werden, wann welches Gelenk aktiviert wird.

Musk und Neurolink sehen potenzielle Anwendungsbereiche für die Technologie beim Menschen zum Beispiel bei der Bekämpfung von Schmerzen oder Sehstörungen, sowie bei Rückenmark-Verletzungen. In der Zukunft wäre es denkbar, verletztes Nervengewebe mit Hilfe der Technologie zu überbrücken, etwa damit Menschen wieder laufen könnten, sagte er.

Weiterhin könne das Gerät dazu beitragen , eine Vielzahl neurologischer Probleme zu lösen, von Gedächtnisverlust über Schlaganfälle bis hin zur Sucht, oder die Gesundheit der Anwender zu überwachen und sie zu warnen, wenn sie einen Herzinfarkt erleiden.

Für die Implantation in das Gehirn entwickelte Neurolink einen Roboter. Der Chip im Kopf soll per Bluetooth-Funk mit einer App auf dem Smartphone kommunizieren und drahtlos aufgeladen werden. „Es ist wie ein Fitbit mit feinen Drähten in ihrem Kopf“, scherzte Musk. Neurolink hofft, mit der Zeit die Kosten inklusive Operation auf einige tausend Dollar senken zu können.