Twitter: Entlassener Sicherheitschef Zatko erhebt weitere Vorwürfen

Twitter: Entlassener Sicherheitschef Zatko erhebt weitere Vorwürfen

24. August 2022 0 Von Horst Buchwald

Twitter: Entlassener Sicherheitschef Zatko erhebt weitere Vorwürfen

San Francisco, 24.8.2022

In den US- Medien werden weitere Details zu den Behauptungen des ehemaligen Sicherheitschefs von Twitter- Peter Zatko – verbreitet. Wir fassen zusammen:

Zatko hat demnach behauptet,

– dass einige Twitter-Mitarbeiter möglicherweise für ausländische Geheimdienste arbeiten

– außerdem würden zahlreiche Mitarbeiter ohne jegliche Kontrolle auf sensible Daten zugreifen können.

– dass das Unternehmen seinen Vorstand in dem Glauben gelassen hat, die Situation sei viel besser als sie in Wirklichkeit ist.

– dass Twitter die Kundendaten auch dann nicht löscht, wenn die Nutzer ihre Konten löschen. Außerdem habe das Unternehmen gegenüber den Aufsichtsbehörden darüber gelogen, dass es dies tue.

Auch zu den Behauptungen des von Elon Musk Twitter kenne die Anzahl von falschen Accounts auf seiner Plattform nicht, soll sich Zatko geäußert haben. Danach würden die Führungskräfte von Twitter nicht über die technischen Mittel verfügen, um die Anzahl der Bots auf der Plattform zu identifizieren zu können. Ihnen fehle dazu auch die Motivation.

Musk hatte von Twitter genaue Zahlen falscher Accounts und Garantien dafür gefordert, dass weniger als fünf Prozent der Nutzerkonten Spam- oder Fake-Konten seien. Dass Twitter der Aufforderung nicht nachkam, war ein Grund, warum Musk den Deal platzen ließ. Alex Spiro, der Anwalt von Elon Musk, hat erklärt, dass Zatko vorgeladen worden ist.

Zatko behauptet, er habe Twitter dabei helfen wollen, die zahlreichen technischen Mängel im Unternehmen zu beheben. Weiterhin habe er helfen wollen, die Vorwürfe der US-Aufsichtsbehörde Federal Trade Commission zu beheben, die eine Nichteinhaltung von Datenschutzvereinbarung bemängelt hatte.

Ihm zufolge wurde er im Januar gefeuert, weil er vor den Vorstandsmitgliedern von Twitter technische Sicherheitsmängel dargelegt hatte. Twitter hingegen behauptet, dass er aufgrund schlechter Leistungen entlassen wurde.

Zatko wird während seiner Enthüllungen von Whistleblower Aid begleitet. Die Non-Profit-Organisation hatte auch die Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen vertreten.

Laut CNN hat sich Twitter noch nicht zu den Vorwürfen Zatkos geäußert.