Apple, Amazon und Alphabet- enttäuschende Quartalszahlen

Apple, Amazon und Alphabet- enttäuschende Quartalszahlen

4. Februar 2023 0 Von Horst Buchwald

Apple, Amazon und Alphabet- enttäuschende Quartalszahlen

 

San Francisco, 3.2.2023

 

Apple, Amazon und Alphabet haben ihre Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorgelegt. Sie sind enttäuschend. Verursacht haben dies unter anderem Lockdowns, Sparmaßnahmen und ein rückläufiges Werbegeschäft.

Apples iPhone-Erlöse fallen

In den Jahren zuvor war das weihnachtliche Shopping für Apple wie eine Gelddruckmaschine – och in diesem Quartal lief es gar nicht gut. Vor allem das Spitzen- iphone 14 Pro wurde zum Sorgenkind Nummer eins. Der Lockdown in den chinesischen Fabriken bremste die Verkäufe aus.

In Zahlen ausgedrückt: die iPhone-Erlöse sanken um acht Prozent und die zogen auch den Konzernumsatz in die Tiefe. Er fiel um 5 Prozent auf 117,2 Milliarden Dollar. Kein Wunder, dass Apple auch mit dem Quartalsgewinn nicht zu glänzen vermochte , denn er war mit 30 Milliarden Dollar um 4.6 Milliarden Dollar niedriger als im Vorjahr.

Doch das Smartphone-Geschäft war nach Berechungen von Canalys ohnehin weltweit um 18 Prozent geschrumpft. Da war für Appel der Spitzenplatz mit einem Marktanteil von 25 Prozent und gut 73 Millionen verkauften Geräten. nur ein schwacher Trost.

Über alle Produktkategorien hinweg haben Apple-Kunden inzwischen zwei Milliarden Geräte im Einsatz. Das ist auch die Basis für ein wachsendes Dienste-Geschäft mit Abo-Erlösen und App-Abgaben, das im vergangenen Jahr fast 20,8 Milliarden Dollar einbrachte.

640 Millionen Dollar für Abfindungen bei Amazon

Der größte Online-Händler der Welt machte im Weihnachtsquartal trotz Inflations- und Rezessionssorgen mehr Umsatz als erwartet. Amazons Erlöse legten um neun Prozent auf 149,2 Milliarden Dollar zu. Höhere Ausgaben ließen den Betriebsgewinn jedoch von 3,5 Milliarden auf 2,7 Milliarden Dollar schrumpfen.

Was war da los? Die Schließung unprofitabler Ladengeschäfte machte Kündigungen der Mitarbeiter unumgänglich, doch noch mehr Geld musste Amazon wegen der Einstellungsoffensive zu Beginn der Pandemie blechen, denn als die wirtschaftliche Lage sich verschlechterte, musste Konzernchef Andy Jassy mehr als 18 000 Jobs streichen.

Laut Finanzvorstand Brian Olsavsky schlugen Abfindungen mit 640 Millionen Dollar negativ zu

Buche. Das Nettoergebnis betrug im vierten Quartal nur 278 Millionen Dollar. Das lag vor allem an einer Wertkorrektur der Beteiligung am schwächelnden Elektroautobauer Rivian.

Zudem wuchs das wichtige Cloud-Geschäft zuletzt nicht so stark wie erhofft. Die Cloud-Plattform AWS, die vielen anderen Unternehmen Speicherplatz und Anwendungen im Internet bietet, schaffte im vierten Quartal nur noch ein Umsatzwachstum um 20 Prozent auf 21,3 Milliarden Dollar – weniger als an der Wall Street angenommen.

Beim Ausblick fürs laufende Quartal enttäuschte Amazon mit einer Umsatzprognose von 121 Milliarden bis 126 Milliarden Dollar und einem erwarteten Betriebsgewinn zwischen null und vier Milliarden.

Werbegeschäft verhagelt Google das Geschäft

Google als Kern des Alphabet-Konzerns bekam im vergangenen Quartal die Flaute im Online-Werbemarkt zu spüren. Das Anzeigengeschäft rund um die Suchmaschine und die Video-Plattform YouTube sank um rund 3,6 Prozent auf 59 Milliarden Dollar. Zuwächse bei Cloud-Diensten und gute Währungs-Geschäfte halfen jedoch, die Lücke zu schließen. Die Mutter Alphabet konnte dadurch ein einprozentiges Umsatzplus auf gut 76 Milliarden Dollar vorweisen. Unterm Strich fiel der Gewinn um gut ein Drittel auf 13,6 Milliarden Dollar.

 

Der weltweite Hype um den Text-Automaten ChatGPT traf Google wie ein Hurrikan. Nach anfänglichem Zögern wurden die Unternehmensgründer Larry Page und Serge Brien mobilisiert. Es folgten hektische Beratungen bis Konzernchef Sundar Pichai verkündete, auch Google-Nutzer würden „sehr bald“ mit solchen Sprach-Systemen unter anderem als Ergänzung zur Websuche interagieren können.