Deep Mind will mit AlphaGo-Technik ein System schaffen, dass ChatGPT übertrifft

Deep Mind will mit AlphaGo-Technik ein System schaffen, dass ChatGPT übertrifft

28. Juni 2023 0 Von Horst Buchwald

Deep Mind will mit AlphaGo-Technik ein System schaffen, dass ChatGPT übertrifft

28.6.2023

Demis Hassabis, Mitbegründer und CEO von DeepMind, hat in AlphaGo Möglichkeiten für eine Weiterentwicklung entdeckt, an deren Ende ein System mit Fähigkeiten steht, die jene des Konkurrenten ChatGPD noch übertreffen.

“Gemini “ so der Projektname , sei ein großes Sprachmodell, das mit Text arbeite und GPT-4 ähnele. Diese Technologie werde sein Team mit den in AlphaGo verwendeten Techniken kombinieren, so das zum Beispiel neue Fähigkeiten wie Planung oder Problemlösung möglich wären.

„Auf einer hohen Ebene” so Hassabis, “ kann man sich Gemini als eine Kombination einiger Stärken von Systemen vom Typ AlphaGo mit den erstaunlichen Sprachfähigkeiten der großen Modelle vorstellen“. Er vergass auch nicht den Hinweis, dass sie “ auch einige neue Innovationen, die sehr interessant sein werden“ hätten. Was er meint, ergibt sich aus folgendem Hintergrund

AlphaGo basierte auf einer von DeepMind entwickelten Technik namens „Reinforcement Learning“, bei der Software lernt, schwierige Probleme anzugehen. Wie in Go oder Videospielen ,in denen eine Auswahl der zu ergreifenden Aktionen notwendig ist, indem sie wiederholte Versuche unternimmt und Feedback zu ihrer Leistung erhält. Es wurde auch eine Methode namens Baumsuche verwendet, um mögliche Züge auf dem Brett zu erkunden und sich daran zu erinnern. Der nächste große Sprung für Sprachmodelle könnte darin bestehen, dass sie mehr Aufgaben im Internet und auf Computern ausführen.

Die Entwicklung von Gemini wird noch einige Monate dauern und hunderte Millionen Dollar verschlingen. Um welche Größenordnungen es dabei geht, hat Sam Altman , Ceo vonOpen AI kürzlch genannt. Allein die Forschungsarbeiten für GPT- 4 hätten über 100 Millionen US-Dollar gekostet.

Gemini hat natürlich ein Ziel: den Konkurrenten ChatGPT von Open AI / Microsoft sowie andere generative KI- Technologien zu überholen. Dieses Ziel , so dachte man bei Alphabet, könne man mit dem Chatbot Bard erreichen. Doch davon mußte sich Google nach kurzem Vergleich verabschieden. Damit die KI-Forschung massiv vorangetrieben wird, fusionierte das Unternehmen im April die Hassabis-Einheit DeepMind mit Googles primärem KI-Labor Brain, um Google DeepMind zu schaffen.

Laut Hassabis seien damit zwei Kraftpakete vereint worden, die für den jüngsten KI-Fortschritt von grundlegender Bedeutung waren. „Wenn man sich anschaut, wo wir in der KI stehen, würde ich sagen, dass 80 oder 90 Prozent der Innovationen von dem einen oder anderen kommen“, sagt Hassabis. „Beide Organisationen haben im letzten Jahrzehnt großartige Dinge geleistet.

Das könnte sich jetzt verstärkt fortsetzen, denn Hassabis und sein Team könnten versuchen, die Technologie großer Sprachmodelle mit Ideen aus anderen Bereichen der KI zu verbessern. DeepMind-Forscher arbeiten in Bereichen von der Robotik bis zu den Neurowissenschaften, und stellten kürzlich einen Algorithmus vor, der lernen kann, Manipulationsaufgaben mit einer Vielzahl unterschiedlicher Roboterarme auszuführen.

Weil der Kampf um die Vorherrschaft im Bereich der generativen KI mehr Investoren als gewöhnlich aufden Plan rief , bemühte sich Grand View Research die Aussichten für diesen Markt in Zahlen zu fassen. Ergebnis: Bis 2030 könnte der Markt für generative KI – einschließlich textanalysierender KI wie Gemini – bis 2030 über 109 Milliarden US-Dollar erreichen, was einem Anstieg von 35,6 % gegenüber 2030 entspricht.