Horst Buchwald Wenn man der charmanten Logik eines Chatbots verfällt

18. August 2023 0 Von Horst Buchwald

Horst Buchwald

Wenn man der charmanten Logik eines Chatbots verfällt

Berlin, 17.5.2023

Googles DeepMind testet laut der New York Times verschiedene Anwendungen generativer KI, darunter eine, die Nutzern Lebensratschläge bietet. Die KI-Abteilung soll an genAI-Tools für mindestens 21 Aufgaben arbeiten, darunter Nachhilfe und Planung.

Haben Sie es noch nicht getan? Es liegt doch auf der Hand: sie haben Ärger mit ihrer Partnerin. Sie mag einen kleinen Dackel. Sie ziehen einen Schäferhund vor. Sie stecken fest,eine Einigung kommt nicht zustande. Aber sie können sich darauf einigen, dass der Chatbot sich mal dazu äussert:

1. Kompromiss finden: Sie könnten einen mittelgroßen Hund wählen, der beide Vorlieben erfüllt. 2. Prioritäten setzen: Wenn einer von Ihnen besonders starken Wunsch nach einem bestimmten Hund hat, könnte dieser Hund die bessere Wahl sein. 3. Eine andere Rasse wählen: Wenn weder der Dackel noch der Schäferhund bevorzugt wird, können Sie auch andere Rassen in Betracht ziehen. 4. Zeit nehmen: Sie können auch abwarten und noch etwas Zeit verstreichen lassen, um sicherzustellen, dass Sie eine gute Entscheidung treffen, die für beide von Ihnen akzeptabel ist. Am wichtigsten ist es jedoch, eine offene und ehrliche Kommunikation zu führen und gemeinsam zu diskutieren, was für Sie beide am besten ist.

Na bitte, das klingt doch ganz vernünftig – oder? Meine Frau ist auch in diesem Fall anderer Meinung: „,das ist eine typisch männlich – orientierte Antwort, nur cool, nichts Emotionales.“

Hintergrund ; Deep Minds Test findet statt, nachdem Googles KI-Experten im Dezember Führungskräfte davor gewarnt hatten, Nutzer zu emotional an Chatbots zu binden.

Berichten zufolge warnten KI-Experten davor, dass Menschen, die sich für Lebensberatung an KI wenden, unter einem „Verlust der Entscheidungsfreiheit“ leiden könnten.

Laut NYT ist es möglich, dass Google die Tools nie der Öffentlichkeit zugänglich macht.