Swisscom setzt auf Flächendeckung statt Geschwindigkeit im 5G-Ausbau

Swisscom setzt auf Flächendeckung statt Geschwindigkeit im 5G-Ausbau

17. Juni 2019 0 Von Horst Buchwald

Swisscom setzt auf Flächendeckung statt Geschwindigkeit im 5G-Ausbau

 

Zürich, 17.6.2019

Swisscom plant eine möglichst grosse Netzabdeckung für 5G und nimmt dafür tiefere Geschwindigkeiten in Kauf. Auch rechnet das Unternehmen mit einer vergleichsweise schnellen Adaption der neuen Technologie in der Schweiz.

Swisscom-CEO Urs Schäppi sieht zwei Möglichkeiten für den Ausbau des 5G-Netzes. Entweder man fokussiere sich auf eine möglichst grosse Abdeckung mit reduzierter Geschwindigkeit, oder man setze auf eine sehr hohe Geschwindigkeit in zunächst einzelnen Gebieten. Sein Unternhmen habe sich für den ersten Weg entschieden, denn die dabei erreichte Geschwindigkeit reiche vollkomen aus. Werden in einer zweiten Ausbauphase höhere Geschwindigkeiten angestrebt, führe kein Weg an der Erhöhung der Grenzwerte oder am Bau von „viel mehr Antennen“ vorbei.

Zwar seien die Moratorien gegen den 5G-Ausbau in einzelnen Regionen und Gemeinden hinderlich, doc wie schon bei 3 G werde sich die Bevölkerung längerfristig damit abfinden und sich an den neuen Standard gewöhnen. Auch in punkto Nutzer ist er sehr optimistisch. Bis 2024 schätzt er, dass 80 Prozent aller Schweizer ein 5G-Gerät und 5G-Applikationen nutzen werden. Schätzungen geben sich für Westeuropa mit 40 Prozent etwas weniger optimistisch als Schäppi.

Man sei mit dem Ausbau auf Kurs, erklärte Schäppi weiter, derzeit seien bereits über 100 5G-Antennen von Swisscom installiert. Auch die Arbeitsplatzentwicklung schätzt er sehr positiv ein. Studien zufolge könnte 5G mehr als 100’000 neue Arbeitsplätze in der Schweiz schaffen, ausserdem könnte die Digitalisierung in der Produktion diese vielleicht gar so effizient machen, dass die Produktion zurück in die Schweiz verlegt werden könne.