Sterben die Smartphones aus? Teil 1

Sterben die Smartphones aus? Teil 1

9. Juli 2019 0 Von Horst Buchwald

Von Horst Buchwald

Sterben die Smartphones aus? Teil 1

8.7.2019

Es war eigentlich nie anders: Alles hat einen Anfang und ein Ende. Auch das Smartphone macht hier keine Ausnahme. In der nun folgenden Serie zur Geschichte des Telefons erhalten Sie einen Einblick in die bahnbrechende Entwicklung dieses Kommunikationsinstruments. Anschließend schauen wir in die Zukunft. Was folgt auf das Smartphone und welche Rolle spielt dabei die künstliche Intelligenz.

Alles nur Spielerei?

Seinen Vortrag überschrieb Philipp Reiss so: „Über die Fortpflanzung von Tönen auf beliebige Entfernungen durch Vermittlung des galvanischen Stroms. “ Damit kündigte der Lehrer und Hobby-Physiker eine Erfindung an, die er „Telefon“ nannte. Die Mitglieder des Physikalischen Vereins in Frankfurt waren neugierig. Etwas ausführlicher erzählte Reiss, was es mit dem „Telefon“ auf sich hatte: „Durch meinen Physikunterricht dazu veranlasst, griff ich im Jahre 1860 eine schon früher begonnene Arbeit über die Gehörwerkzeuge wieder auf und hatte bald die Freude, meine Mühen durch Erfolg belohnt zu sehen, indem es mir gelang, einen Apparat zu erfinden, durch welchen es möglich wird, die Funktionen der Gehörwerkzeuge klar und anschaulich zu machen, mit welchen man aber auch Töne aller Art durch den galvanischen Strom in beliebiger Entfernung reproduzieren kann. Ich nannte das Instrument ‚Telefon‘.

Das war am 26. Oktober 1861. Verhaltener Beifall. Am Ende hakte der Verein das „Gehörwerkzeug“ jedoch als „Spielerei“ ab. Reiss ließ nicht locker und versuchte nun allein , sein Telefon auf den Markt zu bringen. Er versandte seine Apparate in viele Länder. Doch über den Status von Experimentierobjekten kamen sie nie hinaus .

Zwei Jahre nach dem Tod von Reiss im Januar 1874 reichte der Amerikaner Graham Bell am 14. Februar 1875 ein Patent auf das von ihm entwickelte Telefon ein. Nach seinen eigenen Angaben hat er die Arbeiten von Philipp Reiss zumindest teilweise gekannt und sie verbessert.

Im Oktober 1877 wurde das erste (richtige) Telefongespräch in Deutschland geführt. Es war ein Ortsgespräch, zwischen dem Berliner Generalpostamt und dem Generaltelegrafenamt in Berlin.

Doch bis das Telefon ein Massenprodukt wurde, vergingen noch einige Jahre. Immerhin entstand in Deutschland ein neuer Beruf. Das „Fräulein vom Amt“, weil die Gespräche von Hand vermittelt wurden. 1881 erschien in Berlin das erste deutsche Telefonbuch, mit weniger als 100 Personen. Die Berliner nannten dieses Buch auch „Buch der Narren“.

1897 gab es in 529 deutschen Kommunen Fernsprechnetze mit insgesamt 144.000 Telefonanschlüssen. Die Handvermittlung war der automatischen Vermittlung gewichen. Im Jahr 1910 registrierte man in Deutschland eine Millionen Telefonanschlüsse.

Die andere Variante

Es gibt jedoch noch eine weitere Variante der Geschichte des Telefons. Danach beginnt sie 1837 mit dem US-Amerikaner Samuel F.B. Morse und dem Morsetelegraphen. Damit wurde die für das Telefon wichtige Vorbedingung der Übermittlung von Signalen durch elektrische Leitungen bereits in die Praxis umgesetzt. Den nächsten Schritt machte 1854 der Pariser Telegraphenbeamte Charles Bourseul , als er in einem Referat mögliche Techniken der elektrischen Sprachübertragung erwähnte. Erst jetzt wurden mehrere funktionierende Telefonapparate gebaut. Dazu gehörten unter anderem Geräte von Innocenczo Manzetti, Antonio Meucci, Elisha Gray und Alexander Bell. Doch nur Bell besass schließlich die organisatorischen Fähigkeiten und entwickelte das Telefon bis zur Marktreife. 1876 kam es in Boston erstmals erfolgreich zur praktischen Anwendung

Das Telefon bekommt „Kinder“

Das Telefon ist laut Wikipedia „ein Kommunikationsmittel zur Übermittlung von Tönen und speziell von Sprache mittels elektrischer Signale.“ Damit man es vom Mobiltelefon unterscheiden kann , hat sich der Begriff Festnetztelefon etabliert.

Seit 1982 ist mit Satellitentelefon ein System verfügbar, mit dem ohne flächendeckende erdgebundene Infrastruktur weltweit telefoniert werden kann.

Mobil wurde bereits 1926 kommuniziert, zumindest in Zügen der Deutschen Reichsbahn, auf der Strecke Hamburg-Berlin. War dies auch kein Handy so war der Gedanke durchaus präsent. Die erste bekannte fiktionale Beschreibung eines mobilen Telefons stammt von einem deutschsprachigen Autor. In seinem 1931 erschienenen Buch: „Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee“ gelang dem Schriftsteller Erich Kästner die Beschreibung eines tragbaren Telefons, das den heutigen erstaunlich nahe kommt und sogar schon eine automatische Spracherkennung besitzt. Er spricht hier von einen Mann, der aus seiner Manteltasche einen Telefonhörer zieht, in diesen eine Nummer spricht, daraufhin mit seiner Frau verbunden wird und mit ihr kommunizieren kann.„Gertrud, hör mal, ich komme heute eine Stunde später zum Mittagessen. Ich will vorher noch ins Laboratorium. Wiedersehen, Schatz!“ Nach de Ende des Gesprächs „steckte er sein Taschentelefon wieder weg“ und geht weiter.

Doch danach verschwand die Idee des Mobiltelefones wieder und wurde erst Anfang der 60er Jahre mit dem A-Netz zu neuem Leben erweckt. Es folgten B-, C-, D- und E-Netz. Die beiden Anbieter im D-Netz waren zum einen die Telekom (D1) und Mannesmann D2 (heuteVodafone). Im E-Netz folgten eplus und o2. 1999 erwarben die D-Netz- Betreiber auch E-Netz Frequenzen zur besseren Netzabedeckung, ebenso wie eplus und o2 2006 frei gewordene Frequenzen im D-Netz Spektrum erhielten.

In den USA fanden die ersten Versuche, Funkverbindungen im Mittel- und Kurzwellenbereich durchzuführen, in der 30er Jahren statt und wurden während des zweiten Weltkrieges massiv vorangetrieben. Das erste nationale mobile Funknetz, das tatsächlich als solches bezeichnet werden konnte, wurde im Jahr 1946 errichtet, auch wenn diese Geräte noch lange nicht auf dem technische Stand waren, dass sie mit den aus dem legendären „Raumschiff Enterprise“ bekannten „Kommunikatoren“ verglichen werden konnten. Diese – erstmals 1966 ausgestrahlte Sendung – präsentierte ein Gerät, mit dem Captain Kirk und seine Besatzung über Planeten hinweg Sprechverbindung halten konnten und das den heutigen Handys äußerlich schon sehr ähnlich sah. Zudem wurde auch die Entwicklung des GPS vorausgesehen, denn der Kommunikator war zusätzlich in der Lage, dem Bordcomputer den genauen Standort des Besatzungsmitgliedes zu senden.

Ein Mobiltelefon, im deutschsprachigen Raum – auch Handy, Funktelefon, GSM-Telefon genannt – ist ein tragbares Telefon, das über Funk mit dem Telefonnetz kommuniziert und daher ortsunabhängig eingesetzt werden kann. Im Jahre 2013 wurden weltweit erstmals mehr internetfähige Mobiltelefone mit berührungsempfindlichen Bildschirmen auf den Markt gebracht – die Smartphones .

Smartphone versus Mobiltelefon

 

Das Smartphone unterscheidet sich vom herkömmlichen Mobiltelefon durch seine enormen Computer- Funktionen. Die ersten Smartphones vereinigten bereits die Funktionen eines Personal Digital Assistanten mit der Funktionalität eines Mobiltelefons. Später kamen hinzu die Funktionen eines transportablen Medienabspielgeräts, einer Digital – und Videokamera sowie eines GPS – Navigationsgeräts.

Das entscheidende Merkmal sind die berührungsempfindlichen Bildschirme. Damit können alle Funktionen gesteuert werden. Die Internet- Anbindung ist sowohl über eine mobile Breitbandverbindung wie auch über WLAN möglich. Ein ebenfalls entscheidendes Merkmal ist der App- Store, denn er erlaubt die Installation von Zusatzprogrammen. Hierbei fällt eine beinahe unübersehbare Vielfalt auf. Ein Smartphone kann zudem über Software- und Betriebssystem-Updats der technischen Entwicklung folgen, jedoch stellen die meisten Hersteller die Unterstützung älterer Modelle nach wenigen Jahren weitgehend ein.

Die ersten Smartphones gab es bereits in den späten 1990er Jahren, aber erst mit der Einführung des iphones im Jahr 2007 gewannen sie nennenswerte Marktanteile. Heute sind die meisten verkauften Mobiltelefone Smartphones.

Zwei Beispiele für eine visuelle Geschichte des Smartphones sehen Sie hier:

https://www.smartmobil.de/magazin/vom-handy-zum-smartphone

http://www.startmobile.net/die-meilensteine-in-der-geschichte-der-handys-und-mobilfunktelefone/

(Fortsetzung folgt)