
Wichtige News vom 24.7.-30.7.2023
30. Juli 2023Wichtige News vom 24.7.-30.7.2023
Proaktive Selbstregulierung oder Regulierung durch ein KI- Gesetz?
Washington, 24.7.2023
OpenAI, Microsoft, Googles Alphabet und Anthropic haben das „Frontier Model Forum“ ins Leben gerufen, um die KI-Sicherheit zu fördern und gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen.
Ziel ist es, die Entwicklung hochentwickelter „Frontier“-KI-Modelle zu überwachen, bei denen es sich um groß angelegte Modelle handelt, die die aktuellen Fähigkeiten übertreffen und verschiedene Aufgaben ausführen können. Die Branche reguliert sich proaktiv selbst, während die politischen Entscheidungsträger weiterhin über KI-Regulierungen nachdenken.
„Unternehmen, die KI-Technologie entwickeln, haben die Verantwortung sicherzustellen, dass diese sicher ist und unter menschlicher Kontrolle bleibt“, sagte Brad Smith, der Präsident von Microsoft. „Diese Initiative ist ein wichtiger Schritt, um den Technologiesektor zusammenzubringen, um die KI verantwortungsvoll voranzutreiben und die Herausforderungen so anzugehen, dass sie der gesamten Menschheit zugute kommt.“
Das Frontier Model Forum wird keine Lobbyarbeit betreiben, sondern sich auf die Erstellung und den Austausch von Benchmarks und Bewertungen für Frontier-KI-Modelle konzentrieren.
Zu seinen Zielen gehören die Weiterentwicklung der KI-Sicherheitsforschung, die dentifizierung bewährter Verfahren, die Zusammenarbeit mit Interessengruppen und die Unterstützung von Anwendungen für wichtige Themen wie Klimawandel, Krebserkennung und Cybersicherheit.
Durch die Erfüllung bestimmter Kriterien können Unternehmen der Gruppe beitreten, die von einem Beirat geleitet wird und über eine Satzung und Finanzierung verfügt.
Branchenführer, darunter OpenAI-CEO Sam Altman und Microsoft-Präsident Brad Smith, haben bereits die Notwendigkeit von Leitplanken zur Bewältigung der mit KI verbundenen Risiken betont.
Alphabet und Microsoft melden besser als erwartete Quartalsergebnisse
San Francisco, 27.7. 2023
Microsoft und Alphabet meldeten für das zweite Quartal Ergebnisse, die zur Überraschung vieler Experten die Erwartungen der Analysten übertrafen. Davon profitierte vor allem der Kurs von Alphabet, während Microsoft (möglicherweise infolge von Gewinnmitnahmen) zunächst vier Prozentpunkte verlor.
Bei Google war es ein Aufschwung im Werbebereich, bei Microsoft das Cloud-Geschäft – beide Bereiche entwickelten sich deutlich besser als erwartet. Es ist unbestreitbar, dass die Gewinnmargen durch die Entlassungswelle gestiegen sind. Obwohl beide Tech-Giganten für die Zukunft gute Geschäfte erwarten, sind sie bei den damit verbundenen Investitionen äußerst zurückhaltend.
Für die verbleibenden Monate bis Ende 2024 rechnen beide Unternehmen mit höheren Ausgaben. Genannt wird vor allem der Ausbau der Rechenzentren. Sollte beispielsweise der Bedarf unerwartet hoch sein, kann der Bedarf nur mit mehr Rechenkapazität gedeckt werden.
CFO Amy Hood sagte jedoch, dass ein Umsatzanstieg durch neue KI-Dienste, wie etwa die „Co-Pilot“-Funktionen, die der Office-Software hinzugefügt werden, erst nach Ende dieses Jahres sichtbar sein wird. Sie sagte auch, dass die Investitionsausgaben im Laufe des nächsten Jahres jedes Quartal steigen würden, da das Softwareunternehmen versuche, höhere Ausgaben mit zunehmendem Umsatzwachstum durch KI in Einklang zu bringen.
Ruth Porat, CFO von Alphabet, skizzierte die Situation in ihrem Unternehmen wie folgt: Es werden verstärkte Investitionen in die technische Infrastruktur erwartet, die bis zum zweiten Halbjahr 2023 ansteigen und bis ins Jahr 2024 hinein weiter wachsen werden. KI sei der „wesentliche Treiber“ für höhere Kosten , fügte sie hinzu, während Alphabet die Rechenzentrumskapazität erweitert, GPUs kauft und in eigene TPU-Beschleunigerchips investiert.
Sowohl Alphabet als auch Microsoft legten Wert darauf, die Kostenentwicklung auch vor dem Hintergrund der zu erwartenden guten Geschäfte genau im Auge zu behalten.
Wenn KI ein ausgestorbenes Antibiotikum identifiziert
San Francisco, 30.7.2023
Wissenschaftlern ist es mithilfe künstlicher Intelligenz gelungen, ein ausgestorbenes Antibiotikum zu identifizieren. Der Algorithmus verwendete Daten sowohl von modernen Menschen als auch von Neandertalern.
Mit dieser Methode wollen Wissenschaftler Moleküle aus der Vergangenheit zurückholen, um aktuelle Probleme zu lösen. Dies soll schliesslich zur Entwicklung einer neuen Generation von Antibiotikabehandlungen beitragen, insbesondere angesichts der Tatsache, dass Antibiotikaresistenzen zunehmen.
Die Forscher trainierten einen KI-Algorithmus, um Stellen auf menschlichen Proteinen zu erkennen, an denen sie bekanntermaßen in Peptide geschnitten werden. Um diese neuen Peptide zu finden, scannte das Team öffentlich verfügbare Proteinsequenzen mithilfe von KI.
Die Forscher testeten Dutzende Peptide, um zu sehen, ob sie Bakterien in Laborschalen abtöten können. Anschließend wählten sie sechs wirksame Peptide aus und gaben sie Mäusen, die mit einem häufig vorkommenden Bakterium infiziert waren. Den Wissenschaftlern zufolge ist es der KI gelungen, eine Roadmap zu erstellen, die gut genug ist, um die Bakterien zu stoppen.
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