Erste Fernoperation mit 5G erfolgreich
28. Februar 2019Barcelona, 27.2.2019
Die 5-G-Technologie bringt die medizinische Welt einen entscheidenden Schritt voran. Dr. Antonio de Lacey , Chef der gastrointestinalen Chirurgie eines Krankenhauses in Barcelona, hatte sich über eine 5G- Videoverbindung in Echtzeit vom Kongresszentrum mit seinem fünf Km entfernten Operationsteam verbinden lassen. Nachdem unter seiner Anleitung ein Patient mit einem Darmtumor erfolgreich operiert wurde, war der Arzt überzeugt, das nun ein Traum verwirklicht wird: Fernoperationen können sicher durchgeführt werden.
Zwar hätten Ärzte in der Vergangenheit bereits über drahtlose Netzwerke Telementoperationen durchgeführt. Doch wegen der rasanten Geschwindigkeit von 5G würden Bildqualität und Bildschärfe derart verbessert, das Entscheidungen mit möglichst vielen Informationen und so wenig Fehlern wie möglich getroffen werden könnten, ergänzte der Arzt.
5G verringert die Latenzzeit (die Zeit, die benötigt wird, um auf gesendete Informationen zu antworten) von drahtlosen Netzwerken erheblich, sodass Bilder und Daten fast sofort weitergeleitet werden. Experten prognostizieren: künftig werde 5G Chirurgen die Kontrolle eines Roboterarms ermöglichen, um Operationen selbst an abgelegenen Standorten und ohne spezialisierte Ärzte durchzuführen zu können.
Die von De Lacy realisierte OP war Teil des in Barcelona stattfindenden Mobile World Congresses, der größten jährlichen Veranstaltung der Mobilfunkbranche.
John Hoffman, der Chief Executive Officer der GSMA-Organisation für die Mobilfunkbranche, die die jährliche Messe organisiert, sagte, es sei „die weltweit erste 5G-Live-Operation“ gewesen. „Dies ist wirklich revolutionär und nur einer der Vorteile, die 5G uns bringen wird“, fügte er hinzu.
Während des Betriebs hatte die 5G-Verbindung eine Verzögerungszeit von nur 0,01 Sekunden, verglichen mit der Latenzzeit von 0,27 Sekunden bei den derzeit in Entwicklungsländern vorherrschenden 4G-Drahtlosnetzwerken.(HB)