PWC: KI wird der Weltwirtschaft bis 2030 15 Billionen Dollar hinzufügen
28. Februar 2019London, 26. Februar 2019
Laut einer Schätzung der global tätigen Unternehmensberatung PriceWaterhouseCooper (PWC) hat KI im letzten Jahr 2 Billionen US-Dollar zum globalen BIP beigetragen. Bis 2030 könnten es 15,7 Billionen US-Dollar sein. Der Einsatz von KI sei somit „die größte wirtschaftliche Chance in der sich schnell ändernden Wirtschaft von heute“, heißt es in dem aktuellen Report von PwC.
s.hier: https://www.pwc.com/gx/en/issues/data-and-analytics/publications/artificial-intelligence-study.html
Laut diesem Report wurden 45% des gesamten wirtschaftlichen Gewinns bis 2030 durch Produktverbesserungen erzielt. Dies liege daran, dass KI durch die zunehmende Personalisierung, Attraktivität und Erschwinglichkeit mit der Zeit eine größere Produktvielfalt fördere.
Die größten wirtschaftlichen Gewinne aus der KI würden in China (26% des BIP im Jahr 2030) und in Nordamerika (14,5%) erzielt. Dies entspreche einer Gesamtsumme von 10,7 Billionen US-Dollar und mache fast 70% der weltweiten wirtschaftlichen Auswirkungen aus.
„KI ist der neue Strom“, urteilte schon der englisch-englische Informatiker und Unternehmer Andrew Ng. Er fügte hinzu: „Ich kann mir kaum eine Branche vorstellen, die von KI nicht verändert wird.“
Vor diesem Hintergrund kommt der PWC- Report zu folgendem Ergebnis: Nicht jede Branche werde gleichermaßen betroffen sein, aber keine bleibe unberührt. Zu den Branchen, die KI bis jetzt am schnellsten übernommen hätten , gehören laut PwC : Gesundheits-, Automobil- und Finanzdienstleistungen. Im Detail zeichne sich folgende Entwicklung ab:
Gesundheitswesen
KI werde anfangs eher als Hilfsmittel für menschliche Ärzte eingesetzt. Sie werde die Diagnosen von Ärzten erweitern, während sie sich durch Lernen kontinuierlich verbessere. Diese ständige Interaktion zwischen menschlichen Ärzten und der von der KI angetriebenen Diagnostik werde die Genauigkeit der Systeme verbessern und im Laufe der Zeit genügend Vertrauen schaffen, damit der Mensch die Aufgabe vollständig an das KI-System delegieren kann, um autonom zu arbeiten.
Automotive
Autonome Flotten würden es den Reisenden ermöglichen, auf genau das Fahrzeug zuzugreifen, das sie zum aktuellen Zeitpunkt benötigen. Kosten für die Versicherung und Wartung eines Fahrzeugs entfallen. Man bezahle nur für die Zeit, die man im Auto sitze.
Finanzdienstleistungen
Gegenwärtig sei die individuelle Vermögensberatung kostspielig und zeitaufwändig. Hingegen hätten KI-Entwicklungen wie Robo-Advice es möglich gemacht, maßgeschneiderte Anlagelösungen für Massenmarktkunden auf eine Weise zu entwickeln, die bis vor kurzem nur für vermögende Kunden verfügbar gewesen wäre . Die Finanzen würden dynamisch verwaltet, um die Ziele zu erreichen (z. B. Sparen für eine Hypothek). Die Technologie und die Daten seien vorhanden, doch die Kundenakzeptanz müsse noch gesteigert werden , damit das volle Potenzial ausgeschöpft werden könne.
Einzelhandel
Anstatt in Massen einheitlich hergestellt zu werden, könnten Kleidungsstücke und Verbrauchsmaterialien nach Bedarf (also maßgeschneidert und einem bestimmten Modestiel entsprechend) zugeschnitten werden.
Technologie, Kommunikation und Unterhaltung
Es gebe zwar schon personalisierte Inhaltsempfehlungen im Unterhaltungssektor, doch sei es schwierig, wegen der ständig neu generierten Inhalte (z. B. Online-Videos), den Überblick zu behalten. AI biete effizientere Optionen für die Klassifizierung und Archivierung dieses riesigen Tresors und bereite so den Weg für präziseres Targeting und höhere Einnahmen.
Herstellung
Durch die selbstlernende Überwachung werde der Fertigungsprozess vorhersehbarer und kontrollierbarer, wodurch kostspielige Verzögerungen, Fehler oder Abweichungen von den Produktspezifikationen reduziert würden. Im gesamten Fertigungsprozess stehe eine riesige Datenmenge zur Verfügung, die eine intelligente Überwachung ermögliche.
Um die Möglichkeiten der Lieferkette und Produktion optimal nutzen zu können, müssten jedoch alle Parteien über die notwendige Technologie verfügen und bereit sein, zusammenzuarbeiten. Derzeit seien nur die größten und am besten ausgestatteten Lieferanten und Hersteller auf dem neuesten Stand.
Energie
Mit intelligenten Zählern (Smart Meter) könnten Kunden ihren Energieverbrauch anpassen und Kosten senken. Eine stärkere Nutzung würde auch eine riesige Datenquelle eröffnen, die den Weg für maßgeschneiderte Tarife und eine effizientere Versorgung ebnen könnte.