Zehn prägende Köpfe und Technologien der deutschen KI-Forschung gekürt

Zehn prägende Köpfe und Technologien der deutschen KI-Forschung gekürt

27. Mai 2019 0 Von Horst Buchwald

Berlin, 27.05.2019

 

Achtzehn KI-Expert(inn)en haben nach einer siebenstündigen Beratung Mitte Mai 2019 im Weizenbaum-Institut für vernetzte Gesellschaft in Berlin zehn prägende Köpfe sowie 10 bedeutende Technologien der deutschen KI – Geschichte ausgewählt.

Mit #KI50 will die GI in Anlehnung an ihr 50-jähriges Bestehen und das Wissenschaftsjahres 2019 – Künstliche Intelligenz dazu anregen, über die Geschichte der KI in Deutschland nachzudenken und diesen bedeutenden Forschungszweig einer breiten Öffentlichkeit besser zugänglich zu machen. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

In der Kategorie „zehn prägende Köpfe der deutschen KI-Geschichte“ werden ausgezeichnet:

• André, Elisabeth (Mensch-Maschine-Interaktion, Multiagentensysteme)
• Bibel, Wolfgang (Wissensrepräsentation und Schlussfolgern)
• Biundo-Stephan, Susanne (Planen)
• Brewka, Gerhard (Wissensrepräsentation und Schlussfolgern)
• Herzog, Otthein (Multiagentensysteme/Bildverstehen/Anwendungen)
• Nebel, Bernhard (Wissensrepräsentation und Schlussfolgern/Planen)
• Schölkopf, Bernhard (Maschinelles Lernen)
• Siekmann, Jörg H. (Wissensrepräsentation und Schlussfolgern)
• Wahlster, Wolfgang (Mensch-Maschine-Interaktion/Dialogsysteme)
• Wrobel, Stefan (Maschinelles Lernen)

Weitere Informationen zu den ausgezeichneten Personen sowie die Begründung der #KI50-Jury finden Sie hier.

Die Kategorie “zehn prägende Köpfe“ der deutschen KI-Geschichte wurde von folgenden Jurymitgliedern bestimmt.

Der Jurysitzung war eine dreiwöchige offene Nominierungsphase vorausgegangen, in der über 80 Personen vorgeschlagen wurden, aus denen die Jury wählen musste. Bereits verstorbene Persönlichkeiten wurden ausgenommen und sollen im Verlauf des Jahres in einer gesonderten Auszeichnung geehrt werden.

 

Ausgezeichnete Technologien der Kategorie „zehn bedeutende Technologien der deutschen KI-Geschichte“:

• Autonome Systeme & Autonomes Fahren
• Erfahrungsbasierte Systeme
• Evolutionäre Algorithmen und Evolutionsstrategien
• Strategien für das Maschinelle Lernen
• Data Mining Toolkit
• Konfiguration
• Automatisches Beweisen / Deduktionssysteme
• Dokumentenanalyse
• Wissensrepräsentation
• Automatische Sprachverarbeitung: Dialogsysteme

Weitere Hintergründe zu den ausgezeichneten Technologien und den beteiligten Personen, finden Sie hier.

KI-Diskurs in der Fach-Community und darüber hinaus anregen
Prof. Dr. Ingo Timm (Vorsitzender der #KI50-Jury) und PD Dr. Matthias Klusch sehen als Sprecher des GI Fachbereichs Künstliche Intelligenz (FBKI) in den Auszeichnungen vor allem einen Diskursbeitrag zur deutschen KI-Geschichte: „Wir wollen uns mit #KI50 ganz explizit nicht dem Anspruch verschreiben ein unumstößliches Top-10-Ranking zu erstellen oder ein Geschichtsbild der KI zu zementieren. Wir wollen unsere Listen als Diskussionsbeiträge zur Disposition stellen. Insbesondere soll #KI50 dazu anregen, über die lange Tradition der KI in Deutschland zu reflektieren und vielleicht einige noch nicht so allgemein bekannte Erfindungen und Personen der deutschen KI-Geschichte zu entdecken.“

Interdisziplinäre Jury aus KI-Expertinnen und -Experten
Die von der GI berufene Jury umfasste KI-Expertinnen und Experten aus den Bereichen Wissenschaft, Gesellschaft, Wirtschaft und Journalismus. Die Jury selbst war paritätisch mit 9 Frauen und 9 Männern besetzt. Allerdings haben es in der Kategorie „zehn prägende Köpfe“ lediglich zwei Frauen auf die Liste geschafft. GI-Vizepräsidentin und Jurymitglied Christine Regitz sieht darin einen Ansporn für die Zukunft: „Wir bedauern, dass sich unter den Ausgezeichneten Köpfen lediglich zwei Frauen befinden. Die Auswahl reflektiert den bis heute anhaltenden Mangel an Frauen in der Informatik. Im Sinne der GI-Satzung, welche die faktische Gleichstellung von Frauen in der IT fordert, muss das Ergebnis Ansporn sein, die KI-Geschichte zusammen mit mehr Frauen fortzuschreiben.“

Die Begründung zur Auswahl sowie weitere Informationen zur #KI50-Jury finden Sie unter: www.ki50.de.

Wissenschaftsjahr 2019 – Künstliche Intelligenz 
Systeme und Anwendungen, die auf Künstlicher Intelligenz basieren, sind schon heute vielfach Bestandteil unseres Lebens: Industrieroboter, die schwere oder eintönige Arbeiten übernehmen oder smarte Computer, die in kurzer Zeit riesige Datenmengen verarbeiten können – und damit für Wissenschaft und Forschung unverzichtbar sind. Ganz abgesehen von virtuellen Assistenzsystemen, die zu unseren alltäglichen Begleitern geworden sind. Welche Chancen gehen damit einher? Und welchen Herausforderungen müssen wir uns stellen? Welche Auswirkungen hat diese Entwicklung auf unser gesellschaftliches Miteinander? Im Wissenschaftsjahr 2019 sind Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, im Dialog mit Wissenschaft und Forschung Antworten auf diese und weitere Fragen zu finden.

Über die Gesellschaft für Informatik e.V.
Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist mit rund 20.000 persönlichen und 250 korporativen Mitgliedern die größte und wichtigste Fachgesellschaft für Informatik im deutschsprachigen Raum. 2019 feiert die GI ihr 50-jähriges Gründungsjubiläum. Seit 1969 vertritt sie die Interessen der Informatikerinnen und Informatiker in Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Gesellschaft und Politik. Mit 14 Fachbereichen, über 30 aktiven Regionalgruppen und unzähligen Fachgruppen ist die GI Plattform und Sprachrohr für alle Disziplinen in der Informatik. Weitere Informationen finden Sie unter www.gi.de.

Die GI-Mitglieder binden sich an die Ethischen Leitlinien für Informatikerinnen und Informatiker der Gesellschaft für Informatik e.V.: gi.de/ethische-leitlinien

Über den GI-Fachbereich „Künstliche Intelligenz“ 
Der GI-Fachbereich Künstliche Intelligenz (GI-FBKI) ist Träger der von der GI geförderten wissenschaftlichen Arbeit auf allen Teilgebieten der Künstlichen Intelligenz. Der Fachbereich veranstaltet eine jährliche Fachtagung KI, auf der insbesondere Arbeiten aus seinen aktuell 11 Fachgruppen und Arbeitskreisen zum Fachgebiet Künstliche Intelligenz vorgestellt werden. Ferner gibt der Fachbereich die Zeitschrift „Künstliche Intelligenz“ im Springer Verlag heraus, die neben fachlichen Aufsätzen zur KI auch über Aktivitäten im Fachbereich berichtet. Der GI-FBKI ist eine der größten und wichtigsten nationalen KI-Verbände in Europa und Teil der europäischen KI-Dachorganisation EurAI (European Association for Artificial Intelligence). Weitere Informationen finden Sie unter fb-ki.gi.de